Nachhaltigkeit ist uns wichtig. Unsere Seele ist grün.
Aber einfache Lösungen gibt es nicht.
Eine Welt ganz ohne Verpackungen ist Utopie. Nicht alle Produkte können verpackungsfrei produziert und transportiert werden. Die Anforderungen an die Verpackungen, überhaupt an einen nachhaltigen Lebensstil, sind gestiegen. Wobei Nachhaltigkeit nicht allein für Verzicht steht sondern sich zu einem positiven Lebensgefühl entwickelt hat. Es geht dabei nicht mehr um altbackene Produkte mit dem Charme des Reformhauses. Sie sind authentisch, innovativ und ästhetisch ansprechend.
Nachhaltigkeit hat viele Facetten und es ist für den Verbraucher nicht immer einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen. So sieht ein Holzdeckel auf den ersten Blick ökologisch aus. Manch einer vergisst unter den Deckel zu sehen – dort sitzt der klassische Kunststoff-Verschluss und der Holzdeckel wird zusätzlich eingesetzt. Es werden also mehr Rohstoffe verbraucht, um den Eindruck eines ökologischen Produktes vorzutäuschen.
Nachhaltig shoppen – aber bitte ohne Aufwand
Über die Hälfte der Verbraucher gibt an, das Thema Nachhaltigkeit beim Einkauf zu berücksichtigen, schaffen es aber nicht immer. 11 % berücksichtigen das Thema Nachhaltigkeit bei jedem Einkauf und kaufen überwiegend nachhaltige Produkte. Und dann gibt es noch die 34%, die nachhaltige Produkte eher durch Zufall kaufen, aber nur, wenn sie auch gefallen. Und eine kleine Minderheit von 2% kauft ganz bewusst keine nachhaltigen Produkte.

Kosmetikverpackungen sind multitasking
Die Anforderungen an Kosmetikverpackungen sind hoch. Sie müssen vieles können: den Inhalt schützen, keine unbedenklichen Stoffe abgeben, Platz für Design und Informationen bieten, bei der Produktion und Entsorgung möglichst wenig die Umwelt belasten. Und sie sollen ästhetisch ansprechend sein, authentisch und innovativ und den Markenkern transportieren. Eine Herausforderung – besonders bei Luxusmarken. Denn bei allen Diskussionen um Nachhaltigkeit sollten wir nicht vergessen, dass Kosmetikprodukte emotionale Produkte sind. Der kleine oder größere Luxus. Sie sollen nicht nur wirken sondern auch verwöhnen, ihre Düfte bezaubern und eine edle Verpackung erfreuen.
Auf den ersten Blick ist Glas der Gewinner
Wenn wir uns dem Thema nähern, so ist auf den ersten Blick Glas die Verpackung der Wahl. Bio Kunststoff ist akzeptabel und Kunststoff ist böse. Leider ist es nicht so einfach. Tatsache ist, je tiefer Sie in das Projekt Verpackungen einsteigen, umso komplizierter und unübersichtlicher wird das Thema.
Glas ist edel, gut für die Formulierungen, leicht zu reinigen und gilt als umweltfreundlich. Es ist leicht zu recyclen. Bisher hat Glas alle Vorteile auf seiner Seite. Leider ist es nicht bruchsicher und schwer. Sehr schwer. Manchmal sogar schwerer als der Inhalt. Bei Produkten, die in Bad und Dusche verwendet werden, ist Bruch- und Verletzungsgefahr vorhanden. Das hohe Glasgewicht bedeutet mehr Energieverbrauch beim Transport und hat damit einen extrem schlechten Einfluss auf die Energiebilanz.
Es passen zum Beispiel 400.000 gequetsche Einwegflaschen auf einen LKW aber nur 14.000 Glasflaschen. Da wird viel Luft durch die Gegend gefahren.
Heidelberger Studie untersucht die Ökobilanz
verschiedener Verpackungen
Das Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) untersuchte ein Jahr lang die Getränkeverpackungen von Saft, Frischmilch und H-Milch – also Mehrweg Glasflaschen, PET Flaschen und Getränkekartons. Im Rahmen der Ökobilanz wurde der gesamte Weg der Verpackung, von der Herstellung, Nutzung bis zur Entsorgung bzw. Recycling untersucht. Auch die Transporte wurden beachtet. Am schlechtesten abgeschnitten haben die PET Einwegflaschen aufgrund ihres hohen Verbrauchs an fossilen Rohstoffen und wegen ihrer schlechten Recylingrate. Da viele Fruchtsaftflaschen aus einem Kunststoffverbund hergestellt werden und daher oft verbrannt werden.
Bei Frischmilch hat der Getränkekarton die beste Ökobilanz, da die Mehrwegflaschen in Deutschland im Schnitt mehr als 1241 km transportiert werden und ein höheres Gewicht haben als Getränkekartons. Bei den Fruchtsäften gibt es kaum Unterschiede zwischen dem 1 Liter Getränkekarton und den Mehrwegflaschen. Das zeigt, dass die Aussage „Glas“ ist ökologischer als Kunststoff nicht pauschal gilt. Einer weiteren Studie zufolge erreichen Glasflaschen in der Getränkeindustrie erst ab der 12. Wiederwendung eine bessere Ökobilanz als Kunststoff Flaschen – und auch nur dann, wenn sie weniger als 100 km transportiert wurden.
Um Ihnen zu zeigen, wie wir nach guten Lösungen suchen, hier die Antworten auf die meist gestellten Fragen zum Thema Verpackungen.
Warum verwenden wir Acrylglastiegel statt Glastiegel?
Acrylglas lässt sich zu 100 % recyceln. Ausnahme farbiges Acrylglas. Daher setzten wir ausschließlich klares Acryl ein.
Acrylglas ist nur halb so schwer wie Glas – dadurch ist der CO2 Ausstoß beim Transport geringer.
Beim Recycling, also beim Schmelzen, benötigt Acrylglas niedrigere Temperaturen als Glas, auch dadurch ergibt sich ein geringerer CO2 Ausstoß.
Wir lieben Airless Spender
Sie ermöglichen uns eine Reduzierung der Konservierungsstoffe, da bei der Verwendung keine Luft und keine Keime an den Inhalt gelangen können.
Da kein Kontakt mit den Fingern stattfindet sind die Produkte optimal vor einer Verkeimung geschützt.
Und der Inhalt kann durch das Airless System vollständig aufgebraucht werden.
Warum wir die Verpackungen nicht wiederverwenden
Auf den ersten Blick die Lösung – leider praktisch schwer umzusetzen.
Diese Vorgehensweise ist aufwendig und energieintensiv (sammeln, versenden, reinigen, Spülmittel, Abwasser etc.), daher teuer und hygienisch problematisch.
Deshalb wird diese Methode bisher kaum eingesetzt.
Wie wir Verpackungen auswählen – wichtig ist die Ökobilanz
Wir sehen uns nicht nur die Recylingfähigkeit an, sondern das komplette Produkt, den kompletten Produktlebenszyklus. Nur die Ökobilanz zeigt uns, wie nachhaltig das Material ist und wieviel Energie bei der Herstellung, Wiederverwertung und Transport anfällt.
Wir achten auf europäische Produktionen, um die Transportwege zu minimieren.
Wenn wir in Asien einkaufen, so ist uns die Zertifizierung ISO 14001 wichtig. Dies ist die internationale Umweltmanagementnorm.
Was wir bei Kunststoff Verpackungen beachten
Kunststoff-Verpackungen sind in Misskredit geraten, weil sie aus fossilem Rohstoff (Erdöl) hergestellt werden. Aber sie sind bruchsicher, leicht und – die richtige Mülltrennung vorausgesetzt – komplett wiederverwendbar, wie auch Glas.
Wir setzten Kunststoffverpackungen ein, die aus gesundheitlich unbedenklichen, für Lebensmittel und Kosmetik standardmäßig verwendeten Materialien wie HDPE (High Density Polyethylene), LDPE (Low Density Polyethylene), PE (Polyethylene), PP (Polypropylene) und SAN (Styrol Acrylnitril Copolymere) bestehen.
Und: einfach zu recylcen sind.

Realisierung neuer Entwicklungen
Wir achten bei der Auswahl unserer Lieferanten auf nachhaltige und innovative Prozesslösungen bei der Verpackungsherstellung.
Unserem Tubenlieferanten ist es gelungen, die eigenen anfallenden und nicht verwerteten Kunststoffe wieder zu einem Granulat weiterzuverarbeiten. Diese werden bis zu 40% bei der Tubenproduktion beigemischt – jedoch nur in der mittleren Kunststofflage. Dadurch kommt innen das Produkt nicht mit dem Rezyklat in Kontakt und kann auch keinen unangenehmen Geruch annehmen. Durch die Reduzierung der Wandstärke der Tuben auf 400yyyyyy kann der gesamte Kunststoffeinsatz reduziert werden.
Es ist möglich, Tuben, Flaschen und Tiegel aus nachwachsenden Rohstoffen zu fertigen. Das sind Biokunststoffe oder Green PE. Dafür setzen wir auf schnellwachsendes Zuckerrohr, das ohne großen Aufwand geerntet werden kann. Dieses Material ist teilweise biologisch abbaubar – auf jeden Fall immer recyclbar.

Die Suche nach guten Lösungen
Der Einsatz von ökologischen und nachhaltigen Verpackungen ist für uns ein stetig andauernder, im Fluss befindlicher Prozess.
Es gibt nicht die eine gute Lösung für alle Produkte. Daher überprüfen wir mit unseren Lieferanten die Verpackungen ständig auf ihre ökologischen Kriterien.
Die Suche nach besseren, nachhaltigen und optisch schönen Lösungen ist für uns eine Herzensangelegenheit.